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Vor 370 Jahren wurde in Münster und Osnabrück das Ende des Dreißigjährigen Krieges besiegelt. Während in Münster die Verhandlungen mit päpstlicher Vermittlung stattfanden, wurde im Osnabrücker Rathaus der Beschluss zum Westfälische Frieden direkt zwischen den Parteien herbeigeführt.
Gut 40 Kilometer und der Teutoburger Wald trennen diese beiden Städte, die zu unterschiedlichen Bundesländern gehören, aber auf etwa halber Strecke einen gemeinsamen internationalen Flughafen haben, der fast eine Million Fluggäste pro Jahr befördert.
Die Stadt Münster
Als erste deutsche Großstadt hat Münster in 2004 beim LivCom-Award den ersten Platz belegt in der Kategorie der Städte mit 200 000 bis 750 000 Einwohnern und darf sich seitdem als "lebenswerteste Stadt der Welt" bezeichnen.
Fahrrad-Hauptstadt Münster
Nicht weniger bedeutend ist der inoffizielle Titel der Westfalenmetropole als Fahrrad-Hauptstadt. Seit langem dürfte die Zahl der Fahrräder die Zahl der Einwohner (mittlerweile über 300.000) übersteigen. Die Radstation am Hauptbahnhof lädt auch Touristen ein, das einzigartige Radwegenetz in und um Münster zu nutzen, um die Region zu erkunden.
Nicht nur die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die zu den größten Universitäten Deutschlands gehört, sondern auch weitere Hochschulen, darunter die Fachhochschule Münster und die Deutsche Hochschule der Polizei, prägen die Stadt der Wissenschaft.
Münster wird als der "Schreibtisch Westfalens" bezeichnet. Neben verschiedenen Landesbetrieben und Behörden haben der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Bezirksregierung Münster hier ihren Sitz.
Münster und Umgebung
Die Stadt Münster ist umgeben von vier Kreisen, die gemeinsam mit dem Oberzentrum das Münsterland bilden. Ganz so flach, wie viele meinen, ist das Münsterland nicht. Denn es wird von mehreren Hügellandschaften durchzogen. Die "Baumberge" erreichen bei Billerbeck eine Höhe von fast zweihundert Metern. Das Tecklenburger Land im Nordosten wird auch "Balkon des Münsterlandes" genannt. Auf dem Rad und zu Fuß kann man dort die malerischen Landschaften, geschichtsträchtige Ortschaften, ausgedehnte Wälder, Hügel und Seen erleben und genießen. Kulturfreunde kommen in zahllosen Museen auf ihre Kosten.
Von Münster nach Osnabrück
Wer sich von Tecklenburg oder Lengerich aus auf den Weg in das Osnabrücker Land macht, die regionalen kulinarischen Spezialitäten testet und sich mit den Einheimischen unterhält, wird schnell feststellen, wie willkürlich die Grenze zwischen dem Westfälischen und dem Niedersächsischen gezogen wurde.
Osnabrücker Land
So setzen sich die prägenden Landschaften und Flusstäler im Osnabrücker Land fort. Besucher finden zahlreiche Kurorte, Heilbäder, Spa- und Wellness-Angebote. Museen erzählen die Geschichte über Römer und Germanen. Der Norden des Osnabrücker Landes ist geprägt von Moorgebieten und Parklandschaften. Bei der Landesgartenschau 2018 in Bad Iburg präsentiert sich das gesamte Osnabrücker Land als einzigartige Region der magischen Naturerlebnisse.
Nach Norden und Osten grenzt die Stadt Osnabrück an das Wiehengebirge und ist damit komplett vom Natur- und Geopark TERRA.vita umschlossen, der im Jahr 2001 als erster Naturpark Deutschlands anerkannt wurde und dem Geopark-Netzwerk der UNESCO angehört.
Ossenbrügge
Früher zu Westfalen gehörend, ist Osnabrück (damals: "Ossenbrügge") heute die drittgrößte Stadt Niedersachsens. Als Schnittstelle europäischer Entwicklungsachsen ist die rund 165.000 Einwohner zählende Stadt ein bedeutender Standort für die Logistik.
"Glück und Osnabrück"
Laut einer Umfrage der Zeitschrift "Stern" aus dem Jahr 2003 hat Osnabrück die zufriedenste Bevölkerung innerhalb Deutschlands. Nicht umsonst reimt sich "Glück" auf "Osnabrück". Dies nutzte auch die Rock-Band Montreal, die der Stadt Osnabrück einen Song widmete. Der zugehörige Videoclip wurde in Münster gedreht. So wird die enge Verbindung der beiden Städte des Westfälischen Friedens erneut hervorgehoben.
In 2006 war Schwan "Petra" aus Münster von einem Tretboot in Form eines übergroßen Schwans derart fasziniert, dass er bzw. sie diesem nicht mehr von der Stelle wich. Daraufhin wurden die "beiden Schwäne" gemeinschaftlich im Münsteraner Allwetterzoo untergebracht. Drei Jahre später entschwand Petra und wurde erst im Jahr 2013 wiederentdeckt - im gut 40 Kilometer entfernten Osnabrück.